Unter Wasser:

Da wir auf den Malediven zum ersten mal geschnorchelt sind und keine Vergleichsmöglichkeiten haben, möchte ich an dieser Stelle auf eine Bewertung verzichten.
Nur soviel: Schnorcheln war vom Strand aus problemlos möglich und man kann 80% des Hausriffs umschnorcheln. Neben all den üblichen bunten Fischen gab es zahlreiche Muränen, ebenso konnten wir einen großen Kofferfisch, Schwärme von Flötenfischen, eine Schildkröte sowie einen Adler-Rochen beobachten. Ein Baby-Hai sowie ein Stachelrochen waren abends mehrfach vom beleuchteten Anlegesteg aus zu sichten. Und fast jeden Tag zog eine Delphin-Familie unweit des Hausriffs an der Insel vorbei.

Da ich selbst nicht tauche, konnte ich bisher leider keine Informationen zum Thema Tauchen bereitstellen. Dieser Bereich ist aber sehr gefragt und so freue ich mich, nun einen Bericht von Daniel Schwizer an dieser Stelle veröffentlichen zu können. Dieser war Mitte Oktober '99 auf Fihalhohi und ist auch gerne bereit, weitere Fragen per E-Mail zu beantworten.
(Sämtliche Fisch-Fotos auf dieser Seite stammen von Daniel Schwizer)

Das Hausriff:

Obwohl man das Brevet schon hat, muss man als erstes einen Check-Tauchgang absolvieren, bei dem man dem Tauchlehrer zeigen muss, dass man die Maske leeren kann und die Wechselatmung beherrscht im Notfall. Danach zeigte uns Freddy auf eine sehr freundliche Art und Weise das Hausriff welches direkt beim Strand beginnt. Das Riff ist voller farbenprächtiger Fische, die man bereits als Schnorchler entdecken kann. Sogar Schildkröten und Adlerrochen wurden von Schnorchlern entdeckt. Leider ist das Riff in einem schlechten Zustand, wofür aber die Insel nicht viel kann, da die Wassertemperatur durch den El Ninho zu stark anstieg und damit die Korallen abgestorben sind.

Ab und zu entdeckt man aber auch Müll vom Hotel und von den Schifffahrern. Auf 30 Meter befindet sich ein Motorboot und ein Dhoni. Daran kleben Dutzende von Schiffshaltern und darin befinden sich Muränen und Dutzende von Rotfeuerfischen, die in Reihe und Glied bockstill schweben.
Auf dem hinteren Teil der Insel befindet sich auch ein schönes Riff zum Schnorcheln und zum Tauchen, bis zum Start muss man etwa 200 Meter schwimmen. Danach hat man das grosse Vergnügen dass man sich von der Strömung einfach nur Richtung Steg treiben lassen kann, richtig gemütlich. Man braucht überhaupt nicht mit den Flossen anzugeben, die Strömung treibt einem von alleine, wie in einem Film. Auch dort hinterlässt der El Ninho seine Spuren, doch Fische hat es zu Hunderten oder sogar Tausenden. Riesige Schwärme, farbige Doktorfische, Schildkröten, Adlerrochen, Tigermuränen, Riesenmuränen, Riesendrücker, Flötenfische, Papageienfische und vieles mehr kann man betrachten, einfach wunderschön.
Alles auf einer Tiefe von 0-20 Meter, wovon die zulässige Maximaltiefe sowieso bei 30 Meter beschränkt ist auf den Malediven, sonst bekommt man sofort Tauchverbot, Dekotauchgänge sind ebenfalls von der Tauchbasis verboten. Zusätzlich darf man maximum 90 Minuten am Hausriff und maximum 60 Minuten ab Dhoni tauchen.

 

Andere Tauchplätze:

Nach einigen Tauchgängen am Hausriff wagten wir uns mit dem Dhoni ins blaue und ungewisse Gewässer mit anderen Tauchern zusammen. Der Fahrpreis pro Fahrt betrug 9 Dollar und ist in keinem Abo inbegriffen. Die Fahrten dauern je nach Ziel zwischen 10 und 60 Minuten. Auf dem Schiff wird ein Briefing durch den Leiter durchgeführt. Dort hört man, in welche Richtung getaucht wird, welche Fische hier so vorkommen und nochmals die Gesetze der Maximaltiefen, Dekozeiten usw. Die Aussenriffe sind sichtlich in einem besseren Zustand als am Hausriff. Die Basis kannte die Plätze relativ gut. Ganz interessant war vor allem der Platz Curado, dort sind Napoleone, Weissspitzenriffhaie, Graue Haie und teilweise Mantas keine Seltenheit. Riesige Barracuda-Schwärme und diverse Schildkröten haben wir auch getroffen. Eindrücklich ist vor allem der spezielle Platz mit den meistens dort weilenden Mantas, die wie riesige Ufos durch das Wasser schweben und eine maximale Spannweite von bis zu 7 Meter erreichen können. Auch in diesen Kanälen herrscht praktisch immer Strömung, welche immer vom Tauchleiter seriös vor dem reinspringen gecheckt wird. Praktisch überall konnte man sich wie ein Astronaut treiben lassen und das Riff richtig geniessen. Von den Ghiris waren wir enttäsucht, da diese meistens nicht mehr als das Hausriff zu bieten hatten.

 

Hier ein paar Preisangaben zum Tauchen auf Fihalhohi:

- 6 Tage Non-Limit US$ 270 (auf anderen Inseln 269-328, zwei Extreme 525 und 590 Dollar)

- Kurs inklusive Brevet US$ 460 (auf anderen Inseln 480 bis 590 Dollar)

- 10 Tauchgänge US$ 290 (auf anderen Inseln ab 410 Dollar)

- Miete Sea&Sea Unterwasser-Kamera pro Tag US$ 20 (teilweise Aktionen für 15 Dollar)

- Einzeltauchgänge kosten US$ 36 , ab 11 Tauchgängen US$ 29 (ohne Ausrüstung)

- Die Miete der Ausrüstung komplett kostet pro Tag US$ 22

- Nitrox-Schnuppertauchgänge und –kurse werden ebenfalls angeboten. Einzelne Schnuppertauchgänge für Anfänger kosten p.P. US$ 75.

Die Preise sind im Vergleich zu anderen Malediven-Inseln günstig. Abklärungen haben ergeben, daß die Preise in die Höhe schnellen aufgrund der Wärme und der Feuchtigkeit; dadurch muß das Material viel schneller ausgetauscht werden als zum Beispiel in Ägypten. Der Importzoll beträgt ebenfalls 30-50% und die Tauchlehrer müssen auch mehr als am roten Meer verdienen, schließlich haben diese auf der Insel selber ein relativ eintöniges Leben.

Wenn man auf der Tauchbasis Ocean Venture Diving zu einem späteren Zeitpunkt wieder Tauchpakete lösen geht, erhält man noch zusätzlich auf die Tauchpreise 10 % Rabatt.

Die Leute der Ocean Venture Diving-Tauchschule sind sehr zuvorkommend. Der Chef Rolf und seine Frau Sabine leiten die Schule relativ streng und nahezu militärisch. Die Preise sind überall fix und es gibt nichts zu handeln. Alles Leihamterial entspricht dem neusten Stand der Technik und kann bedenkenlos für die Maximaltiefen von 30 Meter eingesetzt werden. Die Tauchlehrer sind unterschiedlich. Freddy, der noch mehrere Jahre dort bleiben will, ist sehr sympatisch und macht einen hervorragenden Job. Seine geführten Tauchgänge waren immer ein Spass und er nahm sich Zeit, uns die Unterwasserwelt zu zeigen. Leider gibt es auch andere (will keinen Namen nennen), die auch auf den Bootstauchgängen einfach hinterherschwaddern und zum Tauchgang nichts dazu beitragen. Wenn ich wieder gehen werde, würde ich sicherlich darauf achten, dass entweder Sabine oder Freddy mitkommen würde, beide haben sich immer sehr viel Mühe gegeben. Teilweise wirken die Tauchleiter wegen Sturheit und Genauigkeit etwas arrogant, man kann also eine Freundlichkeit nicht bei jedem voraussetzen, doch unter Wasser ist mir das relativ egal.
Kompetent waren eigentlich alle. Jeden Abend um 19 Uhr trifft man sich bei der Tauchschule und wird über die morgigen Ausflüge mit den Dhonis informiert. Teilweise wurde man auch überredet und nicht verstanden, wenn man jetzt mal nur Lust hat, am Hausriff zu tauchen. Im Grossen und Ganzen waren wir aber mit der Tauchschule sehr zufrieden.

Im Jahr 2001 werden wir voraussichtlich wieder auf Fihalhohi unsere Ferien verbringen – vorausgesetzt, die Preise steigen nicht noch mehr. Entweder würde ich dann von der CH aus 12 Tage Non-Limit-Tauchen buchen oder die Variante wie dieses Mal wählen: 6 Tage Non-Limit und für jeden zusätzlichen TG noch US$ 29 bezahlen. Ich glaube, dass es sich bei fehlender persönlicher oder nicht kompletter Ausrüstung lohnt, diese zu Hause zu kaufen oder in einem Tauchclub zu mieten, ein Vergleich ist sicher lohnenswert.