Reisebericht Angaga
03. - 16.12.2002
Für unseren dritten
Malediven-Urlaub (nach Fihalhohi und Fesdu) hatten wir uns die in
vielen Reiseberichten gerühmte Insel Angaga ausgesucht. LTU
wollten wir uns nicht mehr antun und so buchten wir Emirates mit
3 Tagen Stop-Over in Dubai auf dem Rückflug. Nach angenehmem
Flug mit sehr leckerem Essen kamen wir auf der Flughafeninsel an
und wurden direkt zum Wasserflugzeug-Flughafen transportiert.
Dort durften wir dann 3 Stunden auf den Flieger warten, während
alle anderen Leute nach max. 30 Min. ihre Flieger bestiegen. Aber
wie wir später erfuhren, durften andere Angaga-Gäste sogar 4 ½
bzw. 6 Stunden auf ihr Wasserflugzeug warten.
Auf der Insel angekommen erwartete uns eine freudige
Überraschung: wir bekamen tatsächlich den beliebten Bungalow
125, den wir per E-Mail angefragt hatten. Und Angaga war genau
so, wie wir es erhofft hatten - eine lockere Barfuß-Insel für
einen erholsamen Urlaub.
Bungalows:
Der viel gelobte Bungi Nr. 125 ist aus unserer Sicht tatsächlich
das beste Zimmer, da er leicht nach vorne versetzt ist und einen
direkten Blick auf das Meer hat. Aber grundsätzlich liegen alle
Bungalows sehr schön und lediglich die Nummern 126 (sehr stark
nach hinten versetzt) und 150/151 (Lärm der
Klimaanlagen/Kompressoren von der Tauchschule) würden wir nicht
empfehlen.
Tip: eine sehr gute
Inselskizze gibt es unter http://www.maldives.at/angaga/angagamappe.jpg
Die Zimmer sind mit Bambusmöbeln sehr schön ausgestattet und
verfügen über ein halboffenes Badezimmer mit eigenem Eingang.
Ansonsten gibt es ein kleines Ankleidezimmer, Fernseher,
Kühlschrank sowie Fön und eine leise, zugfreie Klimaanlage.
Vor dem Bungalow ist
eine Schaukel angebracht und es gibt pro Zimmer eine
richtige Liege sowie einen Strandstuhl, welcher sehr
gut verstellbar und super-bequem ist. Am sichersten ist es, seine
Stühle abends wieder vor den Bungi zu stellen oder zumindest die
Rückenlehne der Liege mitzunehmen; ansonsten kann es mangels
Numerierung schon zu Verwechslungen kommen.
Anfangs hatten wir einen Roomboy der zwei mal täglich kam und
das Zimmer aufmerksam reinigte. Nachdem dieser in Urlaub ging,
kam der Ersatz-Boy am ersten Tag erst nachmittags um halb vier
und abends gar nicht mehr. Am Folgetag erschien er zum ersten mal
abends um halb acht - nachdem wir uns im Laufe des Tages drei mal
an der Rezeption gemeldet hatten ! In den folgenden Tagen kam er
dann immer zwischen ein und drei Uhr - aber auch nur weil wir
täglich auf dem Weg zum Mittagessen an der Rezeption
vorsprachen. Abends kam er nie.
Zum Vergleich die Bungalows auf Fesdu (Bild unten):
Strand:
Der Sand ist rund um die Insel sehr stark mit Korallen-Bruch
durchsetzt und nicht so fein, wie wir es von den anderen Inseln
her kannten. Vor Restaurant/Rezeption und den Bungalows 101 bis
ca. 120 ist auf den Wegen kaum Sand und so schauen hier viele
Wurzeln und einige Steine hervor. Wir waren aber trotzdem zwei
Wochen nur barfuß unterwegs.
Die Bungalows 101 - 127 haben einen schönen breiten Strand,
welcher zu den höheren Nummern hin langsam abnimmt; vor den
Zimmern 128 bis 133 wurden der Strand komplett weg- und die
Palmen/Büsche unterspült, so daß letztere jetzt umgekippt im
Wasser liegen. Bei den höheren Zimmern bis 151 wurde ebenfalls
recht viel Sand weggespült, so daß zwischen dem schmalen Strand
und dem Wasser ziemlich große Korallenplatten zum Vorschein
kommen.
Riff:
Vom Coffe-Shop bis ca. Nr. 120 ist das Riff nur wenige Meter vom
Strand entfernt, danach kommt eine große Lagune und bis zum Riff
sind es dann schon einige Flossenschläge. Es gibt nur zwei
richtige Einstiege: einen in Höhe des Coffe-Shops und dann die
Bootseinfahrt (Boje) in die Lagune. Will man vom Strand vor den
Bungalows aus ans Riff, so muß man über die Korallen; dies geht
bei Flut recht gut, bei niedrigerem Wasserspiegel oder stärkeren
Wellen bekommt man Probleme, da die Korallen recht nah an der
Oberfläche sind. In Höhe von Nr. 122 gibt es noch einen kleinen
Kanal zwischen Korallenblöcken hindurch: auf dem Weg ans Riff
ist dieser recht leicht zu finden, für den Rückweg muß man
sich schon gut merken, an welcher Koralle man rechts abbiegen
muß.
Geht man ca. bei Nr. 122 ans Riff und schnorchelt dann Richtung
Lagune (vom Strand aus gesehen nach links), so findet man einen
riesigen Korallengarten - praktisch immer mit
Schildkröten-Garantie. Ansonsten sahen wir neben den üblichen
bunten Fischen vier mal einen Hai (einmal sogar einen Baby-Hai,
der nicht mal 2 m vom Strand entfernt uns um die Beine schwamm),
zwei Steinfische, Rotfeurfische und jede Menge dieser unglaublich
süßen Maskenigelfische. Stachelrochen gibt es in der Einfahrt
zur Lagune
Essen/Trinken:
Das Essen war durchweg sehr gut und schmackhaft; allerdings weiß
man nach vier Tagen, was es die restlichen 10 Tage geben wird.
Der Fisch war immer sehr lecker und erwähnenswert ist noch, daß
es zum Frühstück immer frisch gebackenes Körnerbrot gibt.
Die Cocktails liegen
bei 6,5$ bis 10$ und waren sehr gut trinkbar - ganz im Gegensatz
zu Fesdu, wo die Cocktails zu 90% aus Alkohol bestanden. Die
Cocktail-Vielfalt auf der Karte täuscht allerdings: viele
Cocktails schmecken sehr ähnlich (insbesondere bei den
orange-farbenen). Von 18 bis 19 Uhr ist Happy-Hour und es gibt
auf alle Getränke 20% Rabatt - also immer dann die
Wasserflaschen für den nächsten Tag kaufen !
Leider fehlt eine schöne Sunset-Terasse, wo man mit Cocktail den
Sonnenuntergang genießen kann.
Sonstiges
/ Insel allgemein:
Die Bepflanzung der Insel war im Vergleich zu Fesdu eher dürftig. Während auf Fesdu überall blühende Hibsikus- und Bouganville wucherten, konnte man auf Angaga die Blüten ganz im Ernst an einer Hand zählen. Um die Bungalows herum gab es praktisch keine nett angelegte Bepflanzung, im Bereich von Rezeption und Restaurant war ein einsamer Gärtner gerade dabei, den Wildwuchs zu ordnen und überall neue Pflanzen zu setzen.
Jeden Tag wurde die Insel einmal gründlich gefegt und alles herabgefallene Laub verbrannt. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Inseln schien sich aber niemand um die Kokosnüsse auf den zahlreichen Palmen zu kümmern - und so lagen jeden Tag so einige Nüsse am Boden, zu meinem Erstaunen auch sehr viele unreife, junge Nüsse. In der zweiten Woche windete es dann recht heftig und eine Nuß fiel nur wenige Meter vor uns von der Palme - am besten man denkt nicht darüber nach, wenn man um die Insel geht.....
Da der Generator in der Inselmitte nur von einem Wellblechdach gegen Regen geschützt ist, verwundert es kaum, daß man diesen rund um die Insel hören kann. Im Bungalow hörten wir den Generator nicht, wenn man davor oder am Strand saß, hörte es sich an, als führe ständig ein Boot um die Insel. Aber der Generator soll ja auch bald in einem Haus verschwinden und dann ist Ruhe.
Es werden die üblichen Ausflüge angeboten, allerdings kommen diese oft mangels Teilnehmer nicht zustande. Das Island-Hopping kam in der sechsten Woche in Folge nicht zustande, der Schnorchelausflug erreichte gerade eben die Mindestteilnehmerzahl - fiel dann aber wegen Platzregen und Gewitter aus.
Im Inselinneren liegen neben dem Generator Badminton-, Volleyball- und Tennisplatz. Der Zustand ist soweit ganz o.k., für den Badminton-Platz wären aber Schuhe empfehlenswert (tlw. beschädigter Teer).
Auf der
windstillen Seite konnte man regelmäßig die
Müllverbrennung riechen
Von ein paar
Kleinigkeiten abgesehen ist Angaga also eine sehr schöne, ruhige
Insel für einen erholsamen Urlaub.
Leider hatten wir das Pech, daß es nach fünf Tagen Sonnenschein
nur noch Scheißwetter gab und dieses bis zum Abflug anhielt. Es
gab zwar nur einen Tag mit Dauerregen aber auch an den anderen
Tagen konnte man praktisch nicht an den Strand (und wenn dann nur
für kurze Zeit), da es entweder ständig zu regnen anfing oder
aber richtig heftig stürmte. Trotz umfangreicher Bibliothek
vergeht einem nach drei Tagen Dauerlesen vor dem Bungalow
irgendwann die Lust; ins Wasser konnte man an manchen Tagen auch
nicht, da die hohen Wellen einen kaum über die Korallen ließen
- und falls doch war die Sicht sehr schlecht.
Am letzten Tag wurden
dann noch tausende Schrimps angespült, die alle am Strand
verendeten und schubkarrenkweise entfernt wurden; die
Schrimps-Art war den Maledivern völlig unbekannt und mußte zur
Identifikation erst mal nach Male gebracht werden.
Am Abreistag waren wir dann froh, endlich gehen zu dürfen (was
aber absolut nicht an der Insel lag): erst ging es im strömenden
Regel um die Insel, anschließend mußte man versuchen, bei
heftigem Seegang nicht von der Landeplattform zu fallen und
schließlich durften wir noch erfahren, wie sich eine Twin-Otter
durch Platzregen- und Sturmwolken fliegt.
Sofern das Wetter mitspielt ist die Insel aber definitiv eine
gute Wahl und wir können sie ohne weiteres empfehlen.
Hier noch ein Link zu unseren anderen Malediven-Reiseberichten:
Links zu Angaga:
http://www.doras.de/Angaga/ - viele Bilder
http://www.maldives.at/angaga.htm - Bilder und Infos sowie eine sehr detaillierte Inselskizze